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Robuster Baller-Bolide

20. Mai 2024 by Michael Faiß

Test / E-MTB: Mit dem Marin Alpine Trail E Bosch erweitert der Traditionshersteller aus den USA sein Portfolio im E-MTB-Bereich um ein neues Modell mit Bosch CX Antrieb. Mit 170 mm Federweg und robuster Ausstattung ist das neue Bike klar im Enduro-Segment zuhause.

Auch Kulthersteller Marin ist seit einigen Jahren ausgesprochen aktiv im Bereich der E-Mountainbikes. Sowohl beim Trailbike Rift Zone E, als auch beim Enduro Alpine Trail E setzten die Kalifornier bislang ausschließlich auf Antriebe von Shimano. Fortan wird es in der Alpine Trail E-Familie nun jedoch auch zwei Modelle mit Bosch Antrieb geben, die auch den entsprechenden Namenszusatz erhalten. Die bisherigen E-MTBs mit Shimano Antrieb bleiben jedoch weiterhin im Programm.

Neuer Rahmen und mehr Federweg

Das Antriebssystem ist jedoch nicht der einzige Unterschied zum bislang bekannten Alpine Trail E. Auch der Alu-Rahmen wurde komplett überarbeitet und bekommt etwas mehr Federweg. Mit 170 an der Front und 160 im Heck unterstreicht Marin nochmals deutlich das Einsatzgebiet des neuen Bikes: Knifflige Abfahrten in technischem Terrain, hohe Sprünge, optional bei hohem Tempo. Das neue Alpine Trail E Bosch soll ein maximal stabiles E-MTB für den harten Einsatz sein.

Bosch CX mit 750 Wh Akku

In beiden zunächst erhältlichen Modellen sorgt der bewährte Bosch CX Antrieb für Vortrieb. Zum Motor selbst muss man wohl nicht mehr allzu viele Worte verlieren: 85 Nm Drehmoment, viel Leistung, gutes Ansprechverhalten. Es ist nicht überraschend, dass das Antriebssystem auch Jahre nach seiner Vorstellung noch zum Besten gehört, was man bekommen kann. Beim Marin Alpine Trail E Bosch wird der Motor mit einem 750 Wh Akku kombiniert. Dieser sitzt im geschlossenen Unterrohr, lässt sich jedoch über eine Klappe im Tretlagerbereich nach unten entnehmen. Hierfür bringt der Rahmen Führungsschienen im Inneren mit, was das Einsetzen und Entnehmen des mit knapp 4,5 kg ganz schön schweren Akkus deutlich erleichtert.

Für die Steuerung des Antriebs zuständig ist die bewährte Kombination aus System Controller im Oberrohr und kabelloser Mini Remote am Lenker. Ein echtes Display gibt es also nicht, was beim angedachten Einsatzgebiet sicherlich auch die richtige Entscheidung ist.

Vielfältige Geometrie-Optionen

Marin bezeichnet den neuen Rahmen des Alpine Trail E Bosch als „MultiTrac 2 LT“, der einige Updates und Verbesserungen gegenüber seinem Vorgänger im Alpine Trail E mit Shimano mitbringt. Während die Mullet-Laufräder erhalten bleiben, wandert am Hinterbau das Lager von der Sitzstrebe in die Kettenstrebe. Das soll zwei Vorteile haben: Zum einen eine bessere Performance durch geringere Anti-Rise-Werte, zum anderen ermöglicht es aber auch die Integration eines Flip-Chips. Über diesen lässt sich die Kettenstrebenlänge und die Tretlagerhöhe in zwei Positionen einstellen. Nimmt man die speziellen Offset-Lagerschalen am Steuersatz mit hinzu, kommt man so auf insgesamt sechs unterschiedliche Geometrie-Einstellungen.

[accordion title=“Alle Geometrie-Optionen (Zum Ausklappen klicken)“]

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Die Geometrie selbst ist dem Einsatzbereich entsprechend klar abfahrtslastig: Das zeigt der flache Lenkwinkel von 63° und das kurze Sitzrohr. Spannend sind die eher kurzen Kettenstreben und der sehr steile Sitzwinkel. Über die Anpassungen per Flip-Chip lassen sich die Kettenstreben zwischen 443 und 435 mm einstellen, die Tretlagerhöhe liegt entsprechend bei 347 bzw. 352 mm. Zusätzlich erlauben die Lagerschalen, den Lenkwinkel um 0,75° flacher oder steiler zu machen – was die übrigen Abmessungen natürlich ebenfalls wieder minimal verändert.

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Modelle und Ausstattungsvarianten

Das Marin Alpine Trail E Bosch wird in zwei Modellvarianten für 6.299 Euro und 7.249 Euro auf den Markt kommen. Gemein haben beide den Bosch CX Motor samt 750 Wh Akku, den Alu-Rahmen und die sehr robuste Ausstattung. Interessant für Selbst-Schrauber: Obwohl die beiden Kompletträder mit Shimano-Schaltungen ausgestattet sind, haben die Bikes ein UDH-Schaltauge, sollte man hier eine Sram Transmission Schaltung nachrüsten wollen.

Wie schon beim bisherigen Alpine Trail E macht Marin keine Kompromisse was die Stabilität der Komponenten angeht und setzt voll auf Trail-Performance. Dafür sprechen schwere Reifen mit dicker Karkasse inklusive Cushcore Pannenschutzeinlagen vorn und hinten, 2,3 mm dicke Bremsscheiben, und Stahlfederdämpfer in beiden Modellen.

Marin Alpine Trail E2 Bosch

Gabel: Fox 38 Performance Elite Grip2
Dämpfer: Fox DHX2 Performance Elite
Schaltung: Shimano XT M8100
Bremsen: TRP DH-R Evo 203 mm

Preis: 7.249 Euro

Marin Alpine Trail E1 Bosch

Gabel: Marzocchi Z1
Dämpfer: Marzocchi CR Coil
Schaltung: Shimano Cues 6000 10-fach
Bremsen: TRP Slate Evo 4 203 mm

Preis: 6.299 Euro

Das Marin Alpine Trail E2 Bosch auf dem Trail

Wir konnten das neue Marin Alpine Trail E2 Bosch bereits auf unterschiedlichsten Trails in der Praxis testen.

[youtube url=“https://youtu.be/AUH9AU5P2Mg“]

Angesichts der verbauten Komponenten, Alu-Rahmen mit Bosch Antrieb und großem Akku dürfte es wohl niemanden überraschen, dass das Bike kein Leichtgewicht ist. Mit stattlichen 27,7 kg ohne Pedale in Rahmengröße L ist es sicherlich kein Bike für Grammfuchser. Wer jedoch auf der Suche nach maximaler Stabilität ist und ein bisschen Mehrgewicht verkraften kann, dürfte das kaum stören.

Auffällig sind die vielen kleinen, schönen Details am Rahmen: Das zieht sich vom Kettenstrebenschutz mit Marin-Logo über den massiven Tretlagerbereich mit massivem Unterrohrschutz bis hin zur schrauber-freundlichen Verlegung der Leitungen und Züge.

Im geschlossenen Unterrohr steckt ein 750 Wh Akku, der sich nach unten über eine Klappe entnehmen lässt.

Liebe zum Detail: Nicht nur der Kettenstrebenschutz zeigt, dass die Kalifornier Wert auf kleine Details legen.
Pannenschutz in Serie: Als einer von wenigen Herstellern setzt Marin ab Werk auf die Pannenschutzeinlagen von Cushcore, vorn und hinten.

Gute Wahl: Die Fox Performance Elite Komponenten bieten quasi die identische Performance zu ihren Factory-Pendants zum günstigeren Preis. Nur auf die Kashima Beschichtung muss man verzichten.

Stahlfederdämpfer sind zwar schwerer als ihre Luft-Pendants, bieten aber auch heute noch einfach das bessere Ansprechverhalten.

Wechselbare Lagerschalen mit Offset erlauben es, den Lenkwinkel flacher oder steiler zu gestalten.
Über den Flip-Chip in der Kettenstrebe kann man die Kettenstrebenlänge und die Tretlagerhöhe verändern.

Spannend: Die Vee Tire Attack HPL Reifen sind Neuland für uns, machen aber einen ziemlich robusten Eindruck.

Erhältlich sein wird das Marin Alpine Trail E Bosch noch im ersten Halbjahr diesen Jahres.

Web

www.marinbikes.com