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Trailbike Kona Process 134 im Test

1. April 2023 by Florian Strigel

MTB / Test: Große Laufräder mit 29″ sind schnell – keine Frage. Wer aber auf der Suche nach einem agilen Spaß-Bike ist, kann durch 27,5″ Laufräder nach wie vor profitieren. Kona hat mit dem Process 134 ein Allmountain/Trailbike mit Spaßgeometrie in petto. Wir testen, was das Bike kann.

Selbst Bikeprofis wie Sam Reynolds, Sam Pilgrim oder Matt Jones fahren heute wieder Trail- und Endurobikes mit 27,5″ Laufrädern – ganz einfach, um verspieltere, agilere Bikes zu fahren. Denn Geschwindigkeit ist nicht immer alles. Der Bikepionier Kona – der übrigens seit 1988 Bikes baut – hat das erkannt und produziert deshalb neben der 29″-Version des Process noch eine 27,5″-Version, auch unter 650b bekannt. Das Bike richtet sich in der getesteten, günstigen Ausstattungsvariante vor allem an Einsteiger. Mit 134 mm Ferderweg am Heck und 140 mm an der Front fällt das Process 134 in die Kategorie Allmountain/Trailbike. Seine Geometrie ist aber durchaus abfahrtstauglich und verspielt. So versucht Kona die eierlegende Wollmilchsau mit den besten Eigenschaften aus Uphill und Downhill anzubieten. Ob das gelingt, zeigt unser Test.

Kona Process 134

Kona Process 134: alle Infos & Daten

Ausstattung & Eigenschaften

  • Rahmenmaterial: Aluminium
  • Größen: XS, S, M, L, XL
  • Federweg: 140 mm vorne, 134 mm hinten
  • Laufradgröße: 27,5″
  • Modelle: 2 Ausstattungsvarianten (Process 134, Process 134 DL)
  • Preis: 2.899 € bis 4.499 €

Die Ausstattung des Kona Process 134 ist mit einer Shimano Deore Schaltung solide und funktionell – ebenso die Laufräder mit Shimano Naben und WTB Felgen. Ein günstiges RockShox Fahrwerk mit der Recon RL als Federgabel verrichtet zuverlässige Dienste, ist aber in puncto Einstellmöglichkeiten entsprechend eingeschränkt. Für etwas mehr Stabilität in der Abfahrt wäre hier eine Gabel mit dickeren Standrohren wünschenswert. Dafür verbaut Kona mit dem Maxxis Minion DHF und Dissector griffige Reifen, die in der Abfahrt performen und dennoch einen moderaten Rollwiederstand haben. Positiv hervorzuheben ist bei der Ausstattung auch, dass Kona bei Rahmengröße L eine Variostütze mit 200 mm Verstellweg verbaut. Die dadurch gewonnene Bewegungsfreiheit unterstützt den verspielten Charakter des Bikes ebenso, wie das tief gezogen Oberrohr.
Einbußen gibt es auf Seiten der Ausstattung primär bei den Bremsen: Hier setzt Kona auf eine günstige Alohonga HT472 mit 180 mm Scheibengröße vorne und 160 mm hinten. Nicht ganz zeitgemäß sind die größtenteils außen verlegten Brems- und Schaltkabel – dafür kann man mögliche Komponentenwechsel entsprechend einfach durchführen.
Unser Testbike bringt rund 15,4 kg auf die Waage. Dementsprechend ist es kein Leichtgewicht, aber für einen Aluminiumrahmen noch im akzeptablen Bereich der Preisklasse.

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Geometrie

Die Geometrie des Kona Process 134 ist recht modern, aber verspielt. Letzteres erreicht Kona vor allem durch kurze Kettenstreben mit 425 mm Länge und einem vergleichsweise hohen Tretlager mit nur 12 mm Absenkung. Dennoch sorgt ein langer Reach von 475 mm in unserer Testgröße L für Laufruhe bei höheren Geschwindigkeiten. Er gleicht zudem die Nachteile kurzer Kettenstreben beim Uphill aus. Zusätzlich wirkt auch der steile Sitzwinkel von über 76° den kurzen Kettenstreben entgegen. Mit einem Lenkwinkel von 66° trifft Kona die Schnittstelle zwischen Agilität und Abfahrtsstabilität. Dank verfügbarer Rahmengröße XS finden auch sehr kleine Personen ein passendes Bike im Process 134.

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Kona Process 134 Bremsen
Schwachpunkt des Kona Process 134 sind die Bremsen. Diese könnten mehr Power liefern.


Kona Process 134 Bremsen
Durch den Einsatz größerer Bremsscheiben wäre mit geringen Zusatzkosten mehr Leistung zu holen.


Kona Process 134 Variostütze
Mit 200 mm Verstellweg bleibt genug Freiheit für jede Spielerei auf dem Trail.


Fahrwerk
Trotz günstigem Fahrwerk performt das Process 134 bergab ziemlich gut.


Stabile Wippe
Die Wippe des Hinterbaus ist massiv und stabil. Das spricht für Langlebigkeit.


Kabelführung
Die externe Kabelführung ist wenig elegant, aber praktisch, wenn man Komponenten tauschen möchte.

Test: Das Kona Process 134 auf dem Trail

Fahreigenschaften Uphill

Bergauf tritt sich das Process 134 trotz kurzer Kettenstreben verhältnismäßig gut – selbst lange, alpine Anstiege lassen sich weitgehend mühelos bewältigen. Hierbei wirkt sich die moderat gestreckte Sitzposition positiv aus. Auch im ebenen Gelände generiert man gut und gerne Vortrieb in dieser Position. Spaß machen außerdem leichte Trails bergauf: Durch den langen Reach bleibt das Vorderrad auf dem Boden, die kurzen Kettenstreben sorgen für Wendigkeit beispielsweise in Spitzkehren. Im Uphill zeigt sich der Hinterbau ziemlich neutral. Er sackt weder in den Federweg, noch ist ein Wippen zu vernehmen. Zusammengefasst macht das Process 134 bergauf durchaus Spaß. Lediglich für extrem steile, alpine Anstiege könnte die Übersetzung etwas kleiner ausfallen.

Kona Process 134 Fahreigenschaften Uphill
Die Sitzposition ist leicht gestreckt. Dadurch klettert das Process 134 trotz kurzer Kettenstreben ganz gut.

Kona Process 134 Panoramaauffahrt
Mit der verbauten Übersetzung lassen sich steile Anstiege bewältigen. Wird es sehr steil, wünscht man sich eine kleinere Übersetzung.

Fahreigenschaften Downhill

Bergab kann man es mit dem Process 134 ganz schön laufen lassen. Trotz „kleiner“ 27,5 Zoll Laufräder liegt das Bike gut und sicher auf dem Trail, kommt dabei aber nicht an 29″-Bikes mit tiefem Tretlager heran. Der Hinterbau arbeitet selbst in ruppigen Passagen zuverlässig und sauber; er fühlt sich außerdem hin und wieder nach mehr Federweg an. Wird es richtig grob, so ist der Hinterbau der Federgabel etwas überlegen und diese kommt an ihre Grenzen. Das mag auch an den dünnen 32 mm Standrohren der Gabel liegen, die nicht sonderlich steif sind. Der Hinterbau versackt nicht im Federweg, das Bike behält dadurch seinen verspielten Charakter. Die Abfahrtsposition auf dem Bike ist gestreckt genug für schnelle, ruppigere Abschnitte, beeinträchtigt aber kaum die Agilität des Process 134.

Kona Process 134 ruppige Abfahrt
Auch ruppige Abfahrten steckt das günstige RockShox-Fahrwerk und der Hinterbau des Process 134 erstaunlich gut weg. Der Hinterbau fühlt sich bisweilen nach mehr Federweg an.

Verspieltes Bike
Dank verspielter Geometrie und kleiner Laufräder lassen sich Spielereien wie der Endo-Drop gut ausführen.

Mit seinen Eigenschaften ist das Process 134 in 27,5 Zoll also beispielsweise auf alpinen Trails gut aufgehoben – oder generell auf abwechslungsreichen, teils verwinkelten Trails. Das vergleichsweise hohe Tretlager und der nicht zu weiche Hinterbau sorgen dafür, dass man mit dem Process 134 gut und gerne jeden kleinen Kicker und jede Kante als Absprung nutzen möchte und kann. Einzig die schwache Bremsleistung und mäßige Dosierbarkeit der Alohonga HT472 mag rasante und spielerische Abfahrten einschränken und trüben. Hier wäre eine stärkere Bremse einen eventuellen Aufpreis durchaus wert.

Kona-Process 134 Downhill
Auf alpinen, vielseitigen Trails ist das Process 134 gut aufgehoben und verbindet Agilität auf verwinkelten Trails mit guter Abfahrtsperformance in ruppigem Gelände.

Kona im Web

www.konaworld.com

www.instagram.com/konabikes

www.youtube.com/@konabikes3353

www.facebook.com/TheKonaBicycleCo