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Überzeugt das erste vollgefederte SUV E-Bike der Kalifornier?

28. Februar 2023 by Michael Faiß

Test / E-Bike: Mit dem Specialized Tero X 5.0 stellen die Kalifornier ihr erstes vollgefedertes SUV E-Bike vor. Wie der Name schon verrät, erbt es viele Eigenschaften vom bekannten Hardtail Tero – bringt neben seinem komplett neuen Rahmen jedoch noch weitere interessante Eigenschaften mit. Wir konnten das neue Specialized SUV E-Bike bereits vor dem Launch ausführlich testen.

Vor nicht ganz zwei Jahren erblickte das Specialized Tero das Licht der Welt. Als vielseitiges E-Hardtail mit sportlicher DNA fand es schnell eine recht große Fangemeinde – was nicht zuletzt auch das Ergebnis unserer Leserwahl bestätigte. Schon bei der Präsentation des Tero war die EQ-Variante mit Schutzblechen und Gepäckträger das eigentliche Highlight im Programm, auch weil es dem mittlerweile so beliebten Konzept SUV E-Bike am nächsten kam. In diesem Frühjahr schieben die Kalifornier mit dem Tero X nun auch tatsächlich ein „echtes“ SUV E-Bike nach: Es erbt technisch viele Eigenschaften des erfolgreichen Tero, kommt stattdessen aber mit einem komplett neu entwickelten, vollgefederten Alu-Rahmen.

[youtube url=“https://youtu.be/LBMPe-vsgIk“]


Der von den Mountainbikes bewährte Strebenschutz bewahrt den Rahmen nicht nur vor Macken, sondern reduziert auch die Geräuschkulisse.

Simpler Hinterbau für geringeres Gewicht und langlebigeren Betrieb

Das Einsatzgebiet des Tero X liegt irgendwo zwischen Alltag, Touren und leichten Geländeausflügen: Entsprechend stattet Specialized den Rahmen mit 130 mm Federweg an der Front und 120 am Heck aus. Das ist mehr als genug, um auch auf Forstwegen für viel Komfort zu sorgen und erlaubt selbst kurze Ausflüge ins echte Gelände. Spannend ist die Konstruktion des Hinterbaus – dabei handelt es sich nämlich um einen waschechten Eingelenker. Wieso man sich in Kalifornien dafür entschieden hat? Wir können nur mutmaßen, jedoch halten wir diesen Schachzug für ein Rad vom Schlage des Tero X für durchaus clever. Denn auch wenn Eingelenker gewöhnlich in puncto Ansprechverhalten nicht ganz z.B. mit einem modernen Viergelenker oder VPP mithalten können, haben sie auch handfeste Vorteile: Da nur ein einziges Gelenk verbaut werden muss, stecken im Hinterbau weniger Lager – das bedeutet nicht nur weniger Gewicht, sondern auch einen wartungsärmeren Betrieb. Zudem gestaltet sich die Konstruktion des Rahmens so deutlich einfacher, was sich positiv auf den Preis auswirken sollte.

Hier gehts zum Test vom Tero Hardtail

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Hinter der Abdeckung versteckt sich ein Brose Drive S Mag Motor, der als Specialized 2.0 Full Power Antrieb mit eigener Software daherkommt – und so leider „nur“ 70 Nm bietet.

Seinen Antrieb erbt das Tero X vom regulären Tero: Verbaut ist hier nämlich der Specialized Full Power – ein Brose Drive S Mag Motor mit hauseigener Specialized Software. Je nach Ausstattungsvariante spielt Specialized hier die Full Power 2.2, 2.0 oder 2.0 E Software auf. Während man beim Full Power 2.2 in den Genuss der vollen 90 Nm Drehmoment des Brose Motors kommt, muss man bei den anderen beiden Varianten auf etwas Power verzichten (70Nm bzw. 50 Nm). Kein Beinbruch finden wir, gerade angesichts des Einsatzgebiets; zudem dürfte der Antrieb so auch ein wenig sparsamer mit dem Akku umgehen. Dieser steckt im Unterrohr und fasst am Tero X 6.0 und 5.0 710 Wh, beim Tero X 4.0 sind es 530 Wh. Ein echtes Highlight ist seine Integration: Um den kompakten Energiespeicher zu entnehmen muss die Verriegelung per Schlüssel gelöst werden. Ein kurzes Ziehen am integrierten Hebel gibt den Akku frei und er schwingt nach unten aus dem Unterrohr. Super: An der Oberseite ist der Akku im Unterrohr eingehängt und kann somit nicht einfach herausfallen.

Die Steuerung übernimmt das Mastermind TCD am Vorbau in Verbindung mit einer sehr kompakten Bedieneinheit. Letztere führt intuitiv durch die verschiedenen Funktionen, nimmt kaum Platz weg und quittiert Knopfdrücke mit einem kurzen Vibrieren, sehr schön. Das Farbdisplay ist angenehm groß und hell genug, um auch in der Sonne gut ablesbar zu sein. Was dargestellt wird, lässt sich fast komplett über die Mission Control App am Smartphone konfigurieren. Hier finden Specialized-Fahrer noch zahlreiche weitere Features für den Antrieb, so lassen sich beispielsweise Unterstützungsstufen individualisieren. Ebenso mit an Bord sind natürlich umfassende Navigations- und Trackingfunktionen. Auf Wunsch lässt sich die gemachte Fahrt auch problemlos an Strava oder Komoot übertragen. Im sogenannten Smart Control Modus steuert die App die Parameter des Antriebs automatisch in Abhängigkeit von benutzerdefinierten Faktoren wie: Länge der Fahrt, Höhenmeter, gewünschte Herzfrequenz und wie viel Prozent Ladekapazität der Akku nach der Fahrt noch haben soll. Zum Schutz vor Langfingern lässt sich hier auch eine Alarmfunktion aktivieren.

Das Mastermind Display macht viel Freude.

Die Anzeige lässt sich über die App individuell konfigurieren.
Ein farbiger Balken zeigt die Trittfrequenz an – und ebenso, wie effizient der Antrieb bei dabei arbeitet.

Das Bedienteil ist kompakt, aber intuitiv bedienbar.

Solide Ausstattung mit kräftigen Bremsen

Zum Start ist das neue Specialized Tero X in drei Ausstattungsvarianten ab 4.350 Euro erhältlich.

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Im Test hatten wir das Tero X 5.0 für 5.200 Euro. Hierfür bekommt man neben dem angesprochenen Antrieb ein solides Ausstattungspaket, das jedoch ohne Edelteile auskommen muss. Das RockShox Fahrwerk aus 35 Silver TK an der Front und Deluxe Select R Dämpfer kann durch seine sehr simple Einstellbarkeit punkten. In puncto Performance bieten die Komponenten für ein sportives Tourenrad mehr als genügend Reserven – lediglich die ziemlich schwere Gabel drückt etwas aufs Gewicht des Tero X. An der 12-fach Schaltung mit GX Eagle Komponenten von Sram haben wir nichts auszusetzen – auch der single-click-Schalthebel passt ausgesprochen gut zum Konzept des Specialized Tero X. Positiv überrascht sind wir von den Bremsen: Mit der Sram Code R und 200 bzw. 180mm großen Scheiben gibt’s hier ziemlich standfeste und kräftige Stopper – schön!

Das RockShox Fahrwerk bietet keine High-End Performance, das ist an einem sportiven Tourenrad jedoch auch gar nicht nötig. Schön ist dagegen das einfache Setup.

Die Sram Eagle Schaltung bietet mit ihren 12 Gängen eine große Bandbreite und gewohnt zuverlässige Performance.

Super! Mit der Sram Code R gibt es kräftige Bremsen auch für Tourenfahrer.

Lange Schutzbleche und zahlreiche Montagemöglichkeiten

Ebenfalls positiv fallen die Anbauteile auf, insbesondere die Schutzbleche, die wir auch schon vom ursprünglichen Tero kennen. Gerade vorn wissen wir die Verlängerung des Radschützers zu schätzen, so bleiben die Füße nämlich wirklich zuverlässig trocken. Wer (zu Gunsten der Optik) darauf verzichten möchte, kann diese Verlängerung jedoch auch einfach abschrauben. Der Gepäckträger ist optisch unauffällig, erweitert das Rad jedoch um Befestigungsmöglichkeiten für Packtaschen und darf mit bis zu 20 kg beladen werden.

Durch die (abnehmbare) Verlängerung des Schutzblechs am Vorderrad bleiben die Füße fast immer trocken.

Unter einer Abdeckung mit dem „Specialized S“ am Steuerrohr sitzen Montagepunkte für einen Korb bzw. Frontgepäckträger.
Die Unterseite des Oberrohrs hat eine Montagemöglichkeit für einen Flaschenhalter.

Der Gepäckträger am Heck ist schick und bietet Platz für Packtaschen. Auf eine klassische Federklappe muss man jedoch verzichten.

Das Specialized Tero X 5.0 im Praxistest

Das gelungene Gesamtkonzept des Specialized Tero X ist auch in der Praxis direkt spürbar. Draufsitzen, wohlfühlen – so muss sich ein modernes SUV E-Bike anfühlen! Die Sitzposition ist durchaus sportlich, was auch an dem überraschend langen Hauptrahmen liegt. Aber keine Sorge: Auch diejenigen, die gerne etwas aufrechter sitzen, dürften auf dem Tero X eine passende Position finden. Der Komfort ist ohnehin sehr hoch, ein entsprechendes Setup für Federgabel und Dämpfer ist auch für weniger technik-affine Biker schnell gefunden.

Specialized Tero X

Unebenheiten schluckt das Fahrwerk ohne Mühe, auch wenn die Steine mal größer oder die Schlaglöcher mal etwas tiefer ausfallen. So dürften auch kurze Ausflüge auf leichtere Trails kein Problem sein, auch wenn das Tero X hierfür freilich nicht gemacht ist und seine Stärken in anderen Bereichen liegen. Dazu zählt beispielsweise der tolle Antrieb, der wie die Faust aufs Auge zum Bike passt: Leise, natürlich und mehr als ausreichend kräftig. Das Drehmoment-Defizit gegenüber dem „größeren“ Specialized 2.2 Full Power Antrieb ist nur in den seltensten Fällen überhaupt spürbar. In puncto Bedienung, Display und Konnektivität bieten die Kalifornier weiterhin wohl mit das Beste, was man derzeit bekommen kann. Das helle Display ist weder zu klein noch zu groß und jederzeit gut ablesbar. In puncto Konfigurierbarkeit bietet kein anderes Display der Konkurrenz eine so große Flexiblität – und die Bedienung über die sehr kompakte Kontroll-Einheit ist intuitiv.

Specialized Tero X

Sämtliche Komponenten und Anbauteile funktionieren so, wie man sich das wünscht. Das Schalten mit der Sram Eagle funktioniert tadellos, die kräftigen Code R Bremsen bringen Rad samt Fahrer zuverlässig zum Stoppen. Ein Sonderlob verdient sich das Specialized Tero X in puncto Schutzbleche. Dass man am Vorderrad die Option auf eine Verlängerung bis fast komplett zum Boden hat, ist toll; auch wenn das Schutzblech mit montierter Verlängerung etwas klappert, verdient es sich Bestnoten bei seiner eigentlichen Aufgabe: Es hält die Füße zuverlässig trocken.

Specialized Tero X