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Tradition trifft Moderne

2. Februar 2020 by Michael Faiß

Test: Das Cinelli Zydeco 2020 ist ein nicht nur optisch auffälliges, sondern technisch ebenso überzeugendes Gravelbike, das vor allem sportlichen Fahrern gefallen dürfte.

Cinelli Zydeco 2020: Die Fakten

Rahmenmaterial: Aluminium
Laufradgröße(n): 700c
Maximale Reifenfreiheit: 42mm
Achsmaß (v/h): 12×100 / 142×12
Schutzblechösen: Ja
Gepäckträgerösen (v/h): Nein / Ja
Flaschenhalter: Unterrohr oben, Sitzrohr
Sonstiges: Ösen auf dem Oberrohr

Gewicht Laufräder v/h/gesamt (mit Reifen und Bremsscheiben): 1.720g / 1.905g / 3.625g
Gewicht Komplettrad ohne Pedale (Größe M):
10,10kg
Preis: 1.899 Euro

Hochwertiger Rahmen mit Crosser-Genen

Das Zydeco des italienischen Traditionsherstellers Cinelli ist ein alter Bekannter: Es befindet sich nun seit einigen Jahren im Portfolio und war ursprünglich der günstige Crosser-Einstieg. Bereits in der letzten Generation verwischte Cinelli jedoch die ohnehin schon schwammigen Grenzen zwischen Cyclocross und Gravel, um dann für das 2020er Modelljahr voll auf die Karte Gravel zu setzen – dies zeigt auch der Schriftzug „Gravel Design Concept“ auf dem Oberrohr. Die neuen „Gravel-Features“ am schön verarbeiteten Alu-Rahmen aus Columbus Zonal Rohren im typischen Cinelli-Design sind vor allem die zahlreichen Montagepunkte für Flaschen und/oder Taschen, die etwas umgestaltete Geometrie und nicht zuletzt Steckachsen vorn wie hinten.

Bleiben wir doch direkt einen Moment beim Thema Montagepunkte: Mit den üblichen beiden Platzierungen für Flaschenhalter am Sitz- und Unterrohr, Gepäckträgerösen hinten und auch der mittlerweile fast zum Standard gehörenden Befestigungen für Schutzbleche bringt das Cinelli Gravelbike auch zwei Ösen auf dem Oberrohr mit, um auch hier eine Tasche anbringen zu können. Damit bietet das Bike nicht ganz so viele Möglichkeiten wie ausgewiesene Bikepacking-Spezialisten, dennoch dürfte die Auswahl für Tourenfahrer oder sportliche Pendler allemal ausreichend sein. Zumal die Konstrukteure bei Cinelli auch an die Details gedachtet haben: Der Radstand ist so gewählt, dass es auch bei montierten Schutzblechen kaum zum gefürchteten Toe Overlap kommt, man also nicht mit der Fußspitze an das Vorderrad bzw. das Schutzblech stößt.

Der schön verarbeitete Rahmen wir aus einem Columbus Zonal Rohrsatz gefertigt.
Neben Schutzblechen lässt sich hinten auch problemlos ein Gepäckträger befestigen.

Allein optisch hebt sich das Cinelli von der Masse ab – auch in unserem Testfeld fand sich kein auch nur annähernd so auffälliges Gravelbike. Das ist Geschmackssache, uns gefällt die Farbgebung jedoch ausgezeichnet. Gleiches gilt für die Verarbeitung; saubere Schweißnähte, keine unschönen Kanten und eine hervorragende Maßhaltigkeit beispielsweise beim Einschrauben der Steckachse hinten wissen zu gefallen. Mit einem Rahmengewicht von ca. 1.760g und den durchaus hochwertigen Anbauteilen am 1.899 Euro teuren Italiener bleibt unsere Waage für ein Zydeco in Größe M bei guten 10,1kg stehen.

Die Züge verlaufen teilweise offen am Rahmen. Wer viel in schlechtem Wetter unterwegs ist, sollte gedichtete Endkappen verwenden.

Die Geometrie des Cinelli Zydeco wurde für diese Saison wie erwähnt angepasst und ein wenig in Richtung Gravel getrimmt. Dennoch kann das Bike seine Crosser-Gene nicht ganz verbergen: Da wäre zum einen der sportliche Stack-to-Reach Wert von 1,45 mit dem die meisten Fahrer eher gestreckt und mit spürbarer Überhöhung auf dem Zydeco Platz nehmen dürften. Der steile Lenkwinkel verspricht viel Agilität, während die mit 440mm fast schon ungewöhnlich langen Kettenstreben die Laufruhe – gerade im Gelände – spürbar verbessern sollten.

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Runde Ausstattung ohne nennenswerte Schwächen

Drei Räder im Cinelli Portfolio für 2020 tragen den Namen Zydeco. Neben dem von uns getesteten Zydeco 2020 sind das das Zydeco Lala und das King Zydeco. Auch wenn sie sich das Einsatzgebiet Gravel teilen, setzen sie alle auf einen jeweils eigenen Rahmen. Das Zydeco Lala bekommt als Einstiegsmodell einen etwas einfacheren Alurahmen spendiert, während das Highend Modell King Zydeco mit edlem Carbonrahmen unterwegs ist. Das Zydeco 2020 bringt für den aufgerufenen Preis eine durchaus ansprechende und angemessene Ausstattung mit. Erwähnenswert ist hier auch die leichte Columbus Futura Gravel Vollcarbongabel – in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit.

Die Columbus Futura Gabel ist nicht nur erfreulich komfortabel, sondern mit 450g auch schön leicht.

Der Apex 1 Antrieb kommt ohne Umwerfer aus und sollte dennoch für die meisten Fahrer genügend Bandbreite haben.

Die hauseigenen Laufräder machen einen guten Eindruck und fallen auch beim Gewicht nicht negativ auf.
Keine Beschwerden: Die hydraulischen Apex Bremsen erwiesen sich als ausgesprochen zuverlässig.

Antrieb und Bremsen stammen fast komplett aus dem Hause Sram. Der Apex 1 Antrieb mit 42er Blatt vorn und 11-42er Kassette hinten bietet 382% Übersetzungsbandbreite. Das dürfte den meisten Fahrern ausreichen, aber das 42er Blatt vorn verlangt an steilen Anstiegen doch nach etwas Bumms in den Beinen. Die bereits über einige Generationen bewährten hydraulischen Apex Bremsen sorgen im Zusammenspiel mit 160er Scheiben für gute Bremspower auch während längerer Abfahrten.

Rahmen Cinelli Zydeco 2020 Columbus Zonal
Federgabel Columbus Futura Tapered
Laufräder Formula Naben / Shining Felgen
Reifen WTB Riddler 37mm
Schaltwerk Sram Apex1
Schalthebel Sram Apex1
Kurbel FSA Omega 42t
Umwerfer Ohne
Bremse Sram Apex Flatmount
Sattelstütze Cinelli 6061 31,6mm
Sattel Cinelli SSM Monza
Vorbau Cinelli 6061
Lenker Cinelli Flare 6061

Die Laufräder kommen mit hauseigenen Felgen und Formula Naben – beim Gewicht liegen sie im Mittelfeld unserer Einstiegsräder. Die montierten WTB Riddler Reifen messen 37mm Breite und haben am Zydeco so noch mehr als genügend Durchlauf. Cinelli selbst gibt als maximale Reifenfreiheit 42mm an.

Der Riddler von WTB ist mit dem Schwalbe G-One und dem Panaracer GravelKing der wahrscheinlich vielseitigste Gravelreifen derzeit.

Der Vorbau misst an unserem Testrad in Größe M 100mm.
Die 12° Flare des Lenkers sind nicht allzu extrem und verschrecken auch Neulinge nicht.

Let’s Gravel: Das Cinelli Zydeco 2020

Das Cinelli Zydeco 2020 war für uns durchaus eine der Überraschungen im Einsteiger-Testfeld.

Optisch steht der klassisch angehauchte Italiener bestens da und überzeugt durch seine schöne Form in Verbindung mit auffallenden Designelementen. Die hochwertige Verarbeitung der Columbus Zonal Rohre des Alurahmens trägt ebenfalls seinen Teil zur gelungenen Optik bei.

Neben der Optik hat das Cinelli Zydeco 2020 aber auch unterwegs einiges zu bieten. An der ausgewogenen und dennoch sportlichen Geometrie merkt man relativ schnell, dass dieses Bike seine Cyclocross-Vergangenheit noch nicht komplett ablegen kann. Dies macht sich auch im recht agilen Fahrverhalten bemerkbar, da das Zydeco 2020 eine gute Beschleunigung hat und sich durch ein direktes Lenkverhalten auszeichnet. Allerdings merkt man ebenso schnell wie ernst die Italiener es mit dem Thema Gravel meinen, wenn man sich die Laufruhe des Bikes genauer ansieht.

Durch die langen Streben wird diese nämlich stark begünstigt und bietet auf ruppigem Untergrund oder bei schnelleren Passagen angenehme Sicherheit, ohne dass sich das Rad träge anfühlt. Durch den doch recht steilen Lenkwinkel und die sportliche Plattform leidet allerdings der Fahrkomfort ein wenig, was auf normalen Gravelstrecken nicht weiter schlimm ist, jedoch gerade auf langen Touren und harten Passagen auch mal unangenehm werden kann.

Wenn wir schon von langen Gravelstrecken sprechen, müssen wir natürlich auch die Vielzahl an Montagepunkten für Taschen, Träger und Halter lobend erwähnen. Auch hier sieht man, dass sich die Cinelli Entwickler wirklich auf Gravel konzentrieren wollen. Gerade auf langen Touren oder Mehrtagesausflügen wird man sämtliches Material bestens anbringen können, was für die Vielseitigkeit des Cinelli Zydeco 2020 spricht.

Dieses Paket wird durch eine gelungene Ausstattung abgerundet. Mit einer Sram Apex 1-fach Gruppe inklusive 160er Bremsen ist man für alle Eventualitäten gewappnet. Die hauseigenen Felgen passen gut ins Gesamtbild und liefern alles was man auf Gravelfahrten braucht.

Hier findet ihr alle derzeit im Velomotion Gravelmonat Februar veröffentlichten Artikel und Tests:

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