Test: Das Fuji Jari ist seit mehreren Jahren bereits eine solide Bank im Bereich Gravel und Tourer. Dabei setzen die US-Amerikaner mit japanischen Wurzeln auf beste Verarbeitung, höchste Flexibilität und Liebe zum Detail. Im Modelljahr 2019 spendiert Fuji dem Jari den heiß ersehnten Carbon Rahmen. Wir hatten den edlen Gravel-Renner im Test und waren begeistert.
Fuji Jari Carbon: Vom Importeur zum Hersteller
Als das Unternehmen 1899 in Japan gegründet wurde, konzentrierte man sich unter der Firmierung „Nichibei Fuji“ vorrangig auf den Import amerikanischer und englischer Fahrräder. Dabei bedeutet das „Nichibei“ übersetzt „japanisch-amerikanisch“. Nach 20 Jahren startete man damals schon im Jahr 1919 mit der Fertigung eigener Fahrräder.
Seit jeher ist der Erfolg von Fuji geprägt durch den innovativen Forschung-und-Design-Prozess, der Einher mit den Team-Fahrern und Athleten geht. So werden die Anforderungen aus dem Profisport berücksichtigt und unter hohem Aufwand in die Serie überführt. So geht jedes Modell durch eine lange Prototypenphase bis es schlussendlich ausgereift beim Endkunden landet.
Fuji Jari Carbon: Edel und durchdachte Ausstattung
Auf den ersten Blick fällt das Design und Farbgebung des Carbon-Monocoque Rahmen auf. Matt-schwarz lackiert mit goldenen Details. Beim Rahmen begonnen bis hin zu Gabel und Anbauteilten wie Sattel und Lenkerband. Beim Rahmen-Material setzt Fuji beim Jari erstmals auf C15 Carbon, um so im Vergleich zum Aluminium Modell ein noch steiferes Bike zu ermöglichen. Erhältlich ist das Gravel-Bike in den Größen 52cm, 54cm, 56cm und 58cm. Die Carbon Monocoque Gabel ist schon aus dem Fuji Jari 1.1 in der Aluminium-Variante bekannt.
Schaltung und Bremsen sind von Shimano, dabei kommt die aktuelle Ultegra Hydraulik Gruppe zum Einsatz. Eine fein abgestuften Shimano Ultegra Kassette mit 11-34 Zähnen bei elf Abstufungen bietet zusammen mit der FSA Energy Modular mit 46 bzw. 30 Zähnen genügend Bandbreite für ein Gravel-Bike.
Zur Verzögerung des Fuji Jari Carbon sorgen Shimano Ultegra hydraulische Scheibenbremse mit 160mm großen Bremsscheiben. Clou sind die zusätzlichen Kühlrippen in den Scheiben, die zusätzlich noch eine aerodynamische Verbesserung mit sich bringen.
WTB KOM Light TCS 2.0 Laufräder ergänzt duch 28 Zoll/700c große Panaracer Gravel King runden die Ausstattung ab. Dabei wurde auch hier wieder auf Qualität, Gewicht und Kompromissbereitschaft geachtet. Die WTB Laufräder sind relativ leicht und die Panaracer Gravelking ideal für das Rad. Durch die glatte Lauffläche hat das Rad gute Rolleigenschaften und durch die griffigen Seitenstollen im Gelände noch genügend Grip.
Weitere Anbauteile wie Sattelstütze, Sattel, Vorbau und Lenker sind aus der eigenen Zubehör-„Schmiede“ Oval Concepts. Lenker und Vorbau sind hier aus Aluminium, die Sattelstütze aus einer Alu-Carbon-Kombination und die Streben des Sattels aus CrMo.
Fuji Jari Carbon: Ausstattung im Detail
- Rahmengrößen: S (52cm), M (54cm), L (56cm) und XL (58cm)
- Farbe: Satin Carbon mit goldenen Details
- Gewicht (ohne Pedale): 8,64 kg (Herstellerangabe)
- Rahmen Material: C15 Monocoque Carbon
- Gabel: FC-440 Cross Carbon Monocoque mit 12mm Steckachse
- Umwerfer: Shimano Ultegra
- Kurbel: FSA Energy Modular 46/30 Zähne
- Schaltwerk: Shimano Ultegra RX, lang
- Kassette: Shimano Ultegra 11-34 Zähne
- Kette: KMC X11
- Schalthebel: Shimano Ultegra, hydraulic disc, 11-Speed
- Bremshebel: Shimano Ultegra ST hydraulic disc
- Bremsen: Shimano Ultegra, hydraulic disc, 160mm
- Lenker: Oval Concepts 325 Alu, 125mm drop, 25° ausgestellt
- Vorbau: Oval Concepts 707 Alu, +/- 7°
- Sattelstütze: Oval Concepts 905 Carbon/Alu, 27,2mm Durchmesser
- Sattel: Oval Concepts X38, CrMo Streben
- Laufrad: WTB KOM Light i23 TCS 2.0
- Reifen: Panaracer Gravelking SK, 700 x 43c
Fuji Jari Carbon: Durchdacht mit vielen Möglichkeiten
Im Alltagstest stellte sich das Jari Carbon als enorm vielseitig heraus. So hat man insgesamt bis zu fünf verschiedene Möglichkeiten seine Wasserflasche oder Tools zu befestigen. Mit im Lieferumfang ist zudem eine kleine „Bento-Box“, welche am Oberrohr verschraubt wird. Hier finden gerade noch so ein Handy (darf nicht zu groß sein), Geld und Schlüssel ihren Platz. Ein zusätzlicher Rucksack ist so für die Tour nicht mehr nötig.
Ist man mal länger unterwegs und möchte gar ein Bike-Packing Abenteuer starten, befinden sich genügend Verschraubungen und Ösen am Rahmen um einen Gepäckträger mit weiteren Taschen zu befestigen. So kann entweder genügend Gepäck für eine längere Reise oder die kompakte Pendler-Tasche angebracht werden. Auch seitlich an der Gabel sind noch Verschraubungen für verschiedenste Utensilien und Zubehör vorhanden.
Damit bei der Montage des Zubehörs Kabel und Leitungen nicht stören, sind diese nahezu vollständig im Rahmen verlegt und treten erst wenn sie müssen wieder aus dem Rahmen aus.
Fuji Jari Carbon: Steif und schnell
Durch den Einsatz von Carbon ist es Fuji gelungen den bisher steifsten Jari Rahmen zu entwickeln. Das merkt man vor allem in der Beschleunigung. Ist dies zwar für den Nicht-Profi nur schwierig festzumachen, aber alleine das Gefühl und das Lächeln im Gesicht spricht für sich.
Auf Asphalt und auf Schotter rollt der Graveler durch die Panaracer Gravelking erstaunlich gut. Die glatte Lauffläche reduziert die Reibung, bietet aber dennoch genügend Grip durch die kleinen Seitenstollen. Je nach Luftdruck liefern die Pneus auch eine sehr gute Eigendämpfung und das nötigen Komfort auf längeren Touren. Wer es noch komfortabler mag, kann bis zu 2 Zoll breite 650b Reifen auf den entsprechenden Laufrädern aufziehen.
Die Rahmengeometrie ist zusätzlich auf den Einsatz als Gravelbike optimiert. Ein steiler Lenkwinkel und ein ebenso steiler Sitzwinkel bieten eine gute Mischung aus Komfort und Sportlichkeit. Etwas ungewohnt wirkte der leicht ausgestellte Lenker, an den man sich jedoch nach kurzer Zeit gewohnt hat.
Ein nettes Detail für alle Rennfahrer und Biker die das Fuji Jari auch mal schultern müssen, ist das eingearbeitete 2mm Silikon-Element im Rahmendreieck direkt an der Unterseite des Oberrohrs. So liegt das Fuji Jari Carbon bequem auf der Schulter auf.
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